Nach den Zahlen des Statistischen Bundesamts verdienten Frauen im Jahr 2014 durchschnittlich 21,6 Prozent weniger als Männer. Rechnet man den Prozentwert in Tage um, arbeiten Frauen 79 Tage, vom 1. Januar bis zum 19. März 2016, umsonst.
 Landtagsabgeordnete Josefine Paul erläutert: „Frauen sind im Lebensverlauf noch immer mit strukturellen Hemmnissen konfrontiert.“ Dies zeigen die existierenden Unterschiede in der Berufswahl von Männern und Frauen ebenso, wie die ungleiche Verteilung der Sorgearbeit in den Familien. Beispielhaft ist hierfür dass nur 6% der Väter mit Kindern unter 6 Jahren in Teilzeit arbeiten. Bei den Müttern mit Kleinkindern sind es 73 %. Hieraus resultierende Hemmnisse beim beruflichen Aufstieg zeigen sich später sehr deutlich in den Führungsetagen, in denen sich in Westdeutschland nur 23% Frauen finden. „Klar ist wer die ungerechte Lohnstruktur bekämpfen will, muss sich alle Hürden und Brüche in weiblichen Lebensverläufen ansehen. Frauen und Mädchen brauchen geschlechtersensible Hilfs- und Beratungsangebote.“
 Bundestagsabgeordnete Maria Klein-Schmeink fügt hinzu: „ Dies zeigt sich auch in den frauendominierten Berufen im Sozial-, Gesundheits- und Pflegebereich. Einerseits genießen sie Wertschätzung, andererseits wird in diesen Bereichen noch immer weit schlechter bezahlt als in männerdominierten Berufsgruppen.“ Klein-Schmeink fordert: „Mehrheitlich von Frauen ausgeübte Tätigkeiten verdienen auch eine monetäre Anerkennung, die Frauen eine eigenständige Existenzsicherung bis ins Alter ermöglicht.“
Die Unterschiede in der Lohnstruktur führen letztlich auch zu entsprechend weniger Rentenansprüchen. Im Bereich der Altersvorsorge verschärft sich die Lücke auf über 50%, das sogenannte Gender-Pensions-Gap. Altersarmut ist also weiblich. Frauen verdienen aber 100%!
Der politische Auftrag ist für die Bundestagsabgeordnete klar: „Wir brauchen nicht nur Wertschätzung in Worten sondern auch bessere Bezahlung. Das fördert die wirtschaftliche Unabhängigkeit und schützt vor Verarmung im Alter. Deshalb fordern wir GRÜNE im Bundestag ein Gesetz, mit dem verbindliche Regelungen zur Überwindung dieser Diskriminierung festgeschrieben werden. Nur eine verbindliche Überprüfung aller Lohnstrukturen und Tarifverträge beendet die ungerechte Bezahlung von Frauen.“
 Am 19. März finden von 11 bis 15 Uhr am Lambertikirchplatz unter grüner Beteiligung zahlreiche Aktionen zum Equal Pay Day statt.